Ronan Keating wusste es schon in den 2000ern: Life is a Rollercoaster! Dieser Ohrwurm passt auf die Partie in Hochstetten, mit der man nach 90 Minuten zufrieden sein muss – zumindest im Ergebnis. Sieht man den Spielverlauf und vor allem die erste Halbzeit, so kann man mit einem 2:2 eher schlecht leben. Aber der Reihe nach!
Nach den ersten gespielten Minuten wurde schnell klar, wo die Reise im idyllischen Werbeparadies hingeht. Die Hausherren wählten das Mittel hoch und weit als das ihrer Wahl, was für den neutralen Besucher durchaus erstmal als wildes Gebolze durchgehen kann. Richtig gefährlich wurden in der Anfangphase nur die Flanken über Rechts, die mit Zug in den Sechzehner flogen. Hier musste Patrick Grycz bereits einmal klären, überragend reagiert. Die FSSV lies sich vom Gebolze anstecken und schaffte es selten, den Ball laufen zu lassen. Zu wenige kurze Pässe und zu wenige schnelle Seitenwechsel machten das Aufbauspiel berechenbar. In der 18. Minute wurde die leichte Feldüberlegenheit belohnt, die erste große Chance wurde verwandelt. Felix Klee nimmt endlich mal Tempo im Mittelfeld auf, zieht damit zwei Gegenspieler und kann Mauritz Walz mustergültig auf Links bedienen. Der schließt souverän ab und stellt auf 1:0.
Anschließend kann man Hochstetten für die erste Halbzeit das Prädikat „Die wollen garnix“ ausstellen, wirklich nutzen konnte man die emotionale Abwesenheit aber nicht. So dauerte es bis zur 40. Minute, als der Briefträger erneut klingelte. Nach einer sehenswerten Vorlage aus dem Mittelkreis, die vom Hochstettener Spieler mit der hohen Hacke auf Kopfhöhe gespielt wurde, war es Felix Klee, der im Alleingang auf den Torwart zuging und sicher verwandelte.
Nach der Halbzeit drehte der Wind auf, das Wetter wurde schlechter und Hochstetten fand in die Partie. Viele giftige Zweikämpfe und einige Sprintduelle sorgten in Kombination mit langen Diagonalbällen immer wieder für große Lücken in der FSSV-Verteidigung. Es dauerte nur bis zur 55. Minute, als Eric Lux zu ambitioniert in den Zweikampf ging und im eigenen Strafraum das Elfmeter-Ticket löste. Ristucci verwandelt sicher und fortan war der FVH emotional und körperlich im Spiel. Erneut war es Patrick Grycz, der die FSSV im Spiel behielt und einige 100%ige Torchancen entschärfte. Überragend pariert und in der Endabrechnung wurde klar, dass man das Spiel auch hätte verlieren können. Uwe Beck stocherte nach 75. Minuten den Ball zum Ausgleich über die Linie und alles schien nach einem Heimsieg zu riechen. Nach Foul im Mittelkreis schwächte man sich auf Heimseite aber selbst und Schiri Oumzil zückte die Ampelkarte.
Es ergab sich in der Schlussviertelstunde ein munterer Schlagabtausch, bei dem die FSSV es zwar einige Male hinter die Ketten schaffte, aber zu selten mit gefährlichen Abschlüssen aufwarten konnte. Der FVH nutze seine wenigen Konterchancen und scheiterte an Grycz, der damit das Unentschieden festhielt. Unter dem Strich muss man das 2:2 als kleinen Erfolg verbuchen, hielt man den Hausherren in Halbzeit zwei stand. Klar ist aber auch, dass man die Hochstettener mit einem ruhigeren Aufbauspiel deutlich mehr ins schwimmen hätte bringen können. Nach dem achten Spieltag rangiert man auf Platz sieben in der Tabelle und hat sich zumindest nach hinten ein kleines Polster erarbeitet. Am Sonntag kommt mit dem VSV Büchig ein hartes Brett an den Adenauerring, das es da zu bohren gilt. Anpfiff ist um 15 Uhr!