Gebruddelt ist bekanntlich schnell und gehört auch irgendwie zur Karlsruher Seele. Aber am Wetter darf man heute kein böses Wort verlieren und doch war man positiv überrascht, dass die Spieler auf dem Platz nach dem Spiel mit der Sonne um die Wette strahlten. Zuvor konnte der inzwischen Tabellenzweite eine astreine Leistung abliefern und im Karlsruher Norden die Punkte sichern.
In der ersten halben Stunde konnten sich die zahlreichen Zuschauer im Hardtwald über eine Partie auf Augenhöhe freuen, bei der beide Seiten zu guten Torchancen kamen. Blankenloch konnte durch einige schöne Diagonalbälle vor allem über die linke Seite gefährlich werden und hätte durchaus einen Treffer erzielen müssen. Auf der anderen Seite kamen wir zu einem Pfostentreffer und einem gefährlichen Freistoß durch Freddi Müller, außerdem tauchte Felix Klee frei vor Keeper Schlimm auf, der aber stark parierte. Ein durchaus defensiv eingestelltes Blankenloch kann sich in Minute 41 nicht über den Gegentreffer nach Eckball beschweren, der nach Kopfball von Yves Mayer und kurzer Pingpong-Einlage den Weg ins Tor fand.
Mit der Führung im Rücken, die auf dem tiefen Platz ein großer Vorteil war, ging es nach der Halbzeit schnell. Marvin Mönckert, Sternzeichen Torschütze taucht frei vor dem Tor auf und kann nach zwei gespielten Minuten die Führung ausbauen. Danach wurde es kurios. Einer der heimischen Verteidiger war offensichtlich nicht mit dem Kommando „Leo“ vertraut. Dabei steht „Leo“ nicht etwa für das größte Landraubtier der Welt, das mit seiner großen Mähne und den riesigen Zähnen regelmäßig rund um den Äquator für Aufsehen sorgt. Viel mehr möchte ein Spieler, meist der Torwart, signalisieren, dass der Ball durchgelassen werden soll. In der Folge einer Flanke rief Torwart Schlimm eben jenes „Leo“ und war auf dem Weg in Richtung Fünfer, während der Ball vom Verteidiger im Kullertempo auf dem Weg in die kurze Ecke unterwegs war und dort einschlug.
Die komfortable Führung wurde selten auf die Probe gestellt und Blankenloch zeigte sich zu selten im letzten Drittel. Nach harten 90 Minuten ein geiler Sieg, der auch in der Höhe verdient war. Inzwischen befindet sich die FSSV nach durchweg guten Leistungen auf einem verdienten zweiten Tabellenplatz wieder und kann in der nächsten Woche gegen Fortuna Kirchfeld nachlegen. Coach Michael Bürck wird sicher das ein oder andere Quäntchen Motivation zusätzlich aus dem Hut zaubern, wenn es gegen seinen alten Verein geht.