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FSSV Karlsruhe e.V.

Drei Punkte im ruppigen Rüppurr

Dass die Kombination aus einem schwer bespielbaren Platz und aggressiven Gegnern keine einfache Aufgabe wird, war spätestens seit dem Spielbericht der Knielinger in der vergangenen Woche vorherzusagen. Aus der Torte kamen dann Gastgeber gesprungen, die – welch Überraschung – mit vollem Einsatz in die Zweikämpfe eingestiegen sind. Dazu dann ein Platz, der mehr Bälle verspringen lies, als ein Trampolin im Schrebergarten um die Ecke. Erneut fiel es der FSSV schwer, mit kontrolliertem Offensivspiel die nötigen Torchancen zu kreieren. Einzig Freddi Müller war es nach gut 5 Minuten, der aus 11 Metern versäumte, den Ball im Tor unterzubringen. Die restliche erste Halbzeit war hauptsächlich von Schiedsrichterpfiffen gesäumt, der es aber versäumte, klare taktische Fouls, die nur gegen Mann gingen, mit einer gelben Karte zu ahnden. Das spielte den Hausherren in die Karten, die dann natürlich weiter über die gesamten 90 Minuten garstig die Zweikämpfe gesucht haben. Fußballerisch konnte man die Fusion im ersten Durchgang maximal durch die Abschläge von Wammetsberger wahrnehmen, der wirklich tolle Abschläge über die Mittellinie kann. Ansonsten ging nach vorne garnix. Die FSSV wollte zwar, aber bis zum Halbzeitpfiff wurde es nicht mehr gefährlich. Die letzten 20 Meter wurden viel zu wenig bespielt und die herausgearbeiteten Standards waren denkbar ungefährlich.

Nach zwei Wechseln zur Halbzeit und mit der Sonne im Rücken änderte sich genau nichts. Irgendwie Feldüberlegenheit, aber nichts draus gemacht. Dann wurden die Hausherren plötzlich ab Minute 60 aktiver, die scheinbar von einem Freistoß an den linken Pfosten aus der Wintertristesse geweckt wurden. Ein gefährlicher Abschluss vom eingewechselten Pascariello fand den Weg direkt auf Grycz, ein weiterer Schuss der Rieberger knapp über die Querlatte fand sich im angrenzenden Acker wieder. Als niemand mehr mit einem gefährlichen Abschluss rechnete und sich die Zuschauer schon auf das Schnitzel mit Pommes einstellen konnten, wurde Freddi Müller in der Nachspielzeit im Strafraum von den Beinen geholt. Der Schiedsrichter stand in der Nähe und entschied auf Strafstoß – man könnte meinen, dass die harte Gangart der Hausherren am Ende doch noch bestraft wurde. Der Gefoulte trat selber an und verwandelte den umjubelten Siegtreffer, der hart erarbeitet und gleichzeitig sicher nicht über den Klee verdient war. An den übrigens weiterhin gute Besserung. Sei es drum, drei wichtige Punkte und die Erkenntnis, dass man auch in Minute 92 ein Spiel entscheiden kann. Fragt in zwei Wochen niemand mehr danach.