Stöbert man in den Chroniken der FSSV, so findet man in der Vergangenheit immer wieder Berichte zu gemeinsamen Ausflügen. Die Aktivitäten drehten sich um das Zusammen kommen und das auf den verschiedensten Wegen. In den Zeiten, als es noch nicht möglich war, mit dem Auto schnell große Strecken zurück zu legen, ging es oft zu Wanderausflügen in den Schwarzwald. Unser Frauenteam ist dem Ruf des Pokalfinales gefolgt und hat einen Neunsitzer nach Köln organisiert. Klar, man will das Spiel sehen und die Atmosphäre genießen. Aber im Vordergrund stand vor allem der soziale Aspekt, um die Vereinsaktivitäten über den Sport hinaus zu ermöglichen und an alte Traditionen anzuknüpfen.
Mittagessen und Stadtspaziergang
So ging es am frühen Morgen ins schöne Köln los und die Mädels waren voller Vorfreude. So war es für eine Spielerin das erste Spiel im Stadion, für andere ein ganz besonderes Spiel. Logisch, es ist nicht jede Woche ein Pokalfinale. Um die Reisestrapazen der rund 3 1/2 Stunden Fahrt abzuschütteln, wurde nach der Ankunft in der Domstadt gemeinsam gegessen. Das Brauhaus Johann Schäfer in der malerischen Südstadt wurde zum einkehren auserkoren. Die Speisekarte ist mit regionalen und saisonalen Köstlichkeiten gespickt, dank dem modernen Konzept konnte das leckere Essen geteilt und alles auf dem Tisch durchprobiert werden. Im Anschluss ging es mit einem gemütlichen Spaziergang zum Kölner Dom, ehe die Straßenbahn in Richtung Müngersdorf abfuhr.
Ein spannender Pokalfight
Das Spiel war ein bisschen wie David gegen Goliath angekündigt und dank einem frühen Eigentor hatte Wolfsburg alle Trümpfe in der Hand. Die Freiburgerinnen, die ein wenig überraschend den Weg nach Köln gefunden haben, hielten aber wacker dagegen. Der Kampfgeist, vor allem in der Defensive, wurde dann kurz vor der Halbzeit belohnt. Nach einer Ecke traf man per Kopf und trotz eindeutiger Statistiken ging es mit dem Remis in die Halbzeit.
Im zweiten Durchgang erspielte sich der SC Freiburg immer mehr Spielanteile, die Wölfinnen zollten dem dauerhaften Anlaufen im ersten Durchgang scheinbar Tribut. Freiburg verpasste es jedoch in Führung zu gehen und musste trotz klarer Chancen dann den erneuten Rückstand hinnehmen. Von den beiden Gegentoren erholte man sich dann nicht mehr, am Ende setzte ein Elfmeter den 4:1 Endstand. Bemerkenswert war aber vor allem die Kulisse im Kölner Stadion. So fanden zahlreiche Familien mit Kindern den Weg zum Endspiel, was mit über 44.000 Zuschauern einen neuen deutschen Rekord darstellt.
Musikalische Rückfahrt
Im Anschluss an das Spiel machte man sich mit tollen Eindrücken auf den Weg ins Badische. Solche großen Veranstaltungen mit bundesweiter Strahlkraft sind immer einen Besuch wert. Der Frauenfußball hat sich in den letzten Jahren toll entwickelt und es sich verdient, dass die Stadien immer voller werden und die Aufmerksamkeit wächst. Geht es bei den Männern oft nur noch um das liebe Geld, so steht bei Frauen der Spaß an der gemeinsamen Sache im Vordergrund. Kinder, Familien und Fußballmannschaften, die zum Finale strömen. Das ist, was Fußball und Sport immer als erstes Ziel haben sollten: Menschen zusammenbringen, anstatt sich in Rivalitäten zu verlieren. Der Donnerstag in Köln hat gezeigt: (Frauen-)Fußball kann mehr!